Eine Kurzkritik zu Philipp Hönings Ausstellung "Debile Landschaften" in der Online-Galerie Tellerrand.
Direktlink zur Ausstellung: http://galerie-tellerrand.de/ausstellung/
Die Ausführungen zu Philipp Hönings Hintergrund, Motivation und Kunstverständnis sind vergnüglich zu lesen. Die skizzierte Verweigerungshaltung und anarchistische Reaktanz sind mir wohlbekannt
und durchaus sympathisch. Allerdings muss ich hinzufügen, dass der Textteil der Ausstellung erheblich interessanter ist als das dazugehörige (multimediale) Werk an sich. Dieses spricht mich
persönlich nicht an und inspiriert mich leider in keinster Weise.
Indifferenz ggü. den Produkten eines Menschen, der sich selbt als Künstler sieht, ist wohl so ziemlich das Schlimmste was diesem widerfahren kann. Ich schätze es generell sehr, wenn Menschen in
irgend einer Weise kreativ sind, gern auch abseits ausgetretener Pfade und Konventionen. Aber:
Mit der doch eher unglaubwürdig wirkenden Aussage, dass man "Qualität" als Leitkriterium für die eigene Arbeit ablehnt, kann so ziemlich jeder noch so belanglose, nichtssagende oder stümperhafte
Kram als Kunst etikettiert werden.
Was bleibt von der Aussagekraft, Relevanz oder Ästhetik eines Werks übrig, wenn man den aufgepfropften, erklärenden Wortschwall entfernt?
Mein Fazit: Künstlerisch gesehen die bisher schwächste Ausstellung in der von mir sehr geschätzten Galerie Tellerrand.
KJ
Kommentar schreiben
Konrad Jaeger (Samstag, 28 November 2015 04:32)
Der im Text genannte Link ist leider nicht mehr aktuell. Zu Hönings arbeiten gelangt man nun über folgende Verknüpfung:
http://galerie-tellerrand.de/?dir=archive/&artikel=20150703205116